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Efringen-Kirchen
12. Februar 2009
Beim Sängerbund wurde überlegt, wieso Hallenkonzerte offenbar an Attraktivität verlieren
Was lockt die Zuhörer?
Von unserer Mitarbeiterin Jutta Schütz
EFRINGEN-KIRCHEN. Woran es liegt, dass es immer schwieriger wird, Nachwuchssänger zu finden? Und warum können auch tolle Jahreskonzerte, wie im vergangenen November mit einem Mix von Filmtiteln, die Gemeindehalle nicht mehr füllen? Das waren Fragen, die in der Generalversammlung des Sängerbunds dessen Vorsitzenden Reinhard Knorr und Dirigent Erhard Zeh bewegten. Der Chor sucht nach neuen Konzepten für Konzerte, um vermehrt Publikum und Nachwuchssänger anzulocken.
Singen im Garten
Das Singen im Garten lockte viele, Konzerte in der Halle verlieren offenbar Publikum. (Foto: Jutta Schütz)

"Wir müssen darüber nachdenken, was die Gründe dafür sein könnten, dass wir vor sechs, sieben Jahren noch 500 Gäste anlocken konnten, jetzt aber nur rund die Hälfte kommen", meinte Knorr. Einen Grund suchte er in der wachsenden Gemeinde Efringen-Kirchen. Immer mehr Einwohner und Betriebe seien für einen Ort von der finanziellen Seite her natürlich gut. Durch die "Verstädterung" aber nehme der Bezug zum Kleinen und damit zu Vereinsgemeinschaften ab, vermutete der Vorsitzende. "Wir werden als Ort größer, aber deshalb fühlen sich auch viele Leute nicht mehr verpflichtet, wie früher zum einzigen Jahreskonzert zu kommen – manche kennen uns auch gar nicht, interessieren sich wenig für Musik", meinte Reinhard Knorr. Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger sah das anders. Vielmehr hält er ein Überangebot an Veranstaltungen und Terminkollisionen mitverantwortlich dafür, dass Bürger nicht mehr so häufig Konzerte oder Feste besuchen. "Das Freizeitangebot ist viel größer geworden, es gibt andere Trends, neue Interessen".

Der Sängerbund will nun definitiv in diesem Jahr "einen Schritt auf die Schule zu machen", so Zeh und Knorr. Mit den jungen und engagierten Musiklehrern dort könnte man in Kooperation treten, bei Schülern das Interesse am Chorgesang fördern und über die Schüler vielleicht auch die Eltern ansprechen, doch einmal beim Singen mitzumachen.

Dass andere Orte als nur eine Halle für einen Auftritt interessant sein könnten, zeigt der Versuch von "Singen im Garten" beim Museum. Hier kamen viel mehr Besucher als erwartet – angelockt von schönem Wetter, Musik und Gesang, der über die Straße schallte, und Bewirtung. Diese Idee also gilt es zu pflegen. "Vielleicht finden sich bei einer anderen Art, Musik und Gesang vorzustellen, dann auch neue Sänger", meinte Knorr. Dirigent Zeh möchte zudem in diesem Jahr zum 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn-Bartholdy Klassik und auch mal wieder schöne Volkslieder wie "Ännchen von Tharau" hervorholen. "Wir müssen darauf achten, mit unserer Stückeauswahl möglichst vielfältig zu bleiben, Alt und Jung zu interessieren", begründete er die Entscheidung.

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