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Efringen-Kirchen
17. November 2008
Sängerbund geht mit seinem Konzert, in dem Filmmelodien im Mittelpunkt standen, neue Wege und kreiert im Stile Hollywoods einen eigenen Preis
Erhard Zeh ist der erste Träger des "Goldenen Engels"
Von unsererem Mitarbeiter Reinhard Cremer
EFRINGEN-KIRCHEN (cre). "Ein Abend des Films, des Kinos, der Illusion." Mit diesen Worten eröffnete Platzanweiser, Popcorn-Verkäufer und nicht zuletzt Moderator Bernd Vollmer einen Konzertabend, angefüllt mit einer Vielzahl der schönsten Filmmusiken.
gemischter Chor und Henry-Uebel-Trio
Schwungvoll, mit „Sex and the city“ im Hintergrund, präsentierten die Mitglieder des Sänderbundes klassische und moderne Melodien aus bekannten Filmen.(FOTOS: Reinhard Cremer)
Ehhard Zeh und Eva Weckert Eva Weckert überreicht Chorleiter Erhard Zeh den extra kreierten „Goldenen Engel“
Über einen roten Teppich betraten die Mitglieder des Sängerbundes Efringen-Kirchen den Saal — einen Hauch von Cannes und Venedig verbreitend. Begleitet wurde der Einmarsch vom einmal mehr bestens aufgelegten Henry-Uebel-Trio mit "The Entertainer" aus dem Film "Der Clou" . Flankiert von zwei Großleinwänden, über die Susanne Knorr eine unterhaltsame und informative Begleitdokumentation präsentierte, entführte der Chor die Besucher in die Welt der Filmmelodien. Bei fast allen Stücken handelte es sich um Ohrwürmer, die bisweilen Erinnerungen an lange Vergangenes weckten.

Als Solistin verlieh die quirlige Sandy Williams dem Abend so manches, mal jazzige, mal swingende Highlight. Besonders zur Geltung kam ihr dunkles Timbre bei "Manhã de Carnaval" aus dem Film "Orfeu Negro" .

War es Bernsteins getragenes "Some where" , Neil Diamonds popiges "I’m a believer" oder waren es Schlager aus den Fünfzigern, wie "Ich tanze mit dir in den Himmel hinein" — stets folgte der Chor mit großer Sangesfreude seinem Dirigenten und Leiter Erhard Zeh. Von kleinen Ausnahmen bei den Einsätzen abgesehen, wie eine Besucherin, selber in einem Chor singend, in der Pause anmerkte. Einige Titel waren längst große Hits, bevor sie in einem Film wieder auftauchten, wie zum Beispiel "What a wonderful world" von Louis Armstrong im Film "Good morning, Vietnam" . Auch dies ein Paradetitel für Sandy Williams, die nicht den Fehler beging, "Old Satchmo" imitieren zu wollen, sondern dem Stück ihren ganz eigenen Stempel aufdrückte. Wie auch Bernd Vollmer, der in den Minuten zwischen den einzelnen Melodien das Publikum gekonnt mit Informationen und Imitationen unterhielt. Wer hatte denn wirklich gewusst, dass in den Kinderjahren des Films die Studios New York verließen, um in den Stechpalmenwald umzusiedeln? Das nämlich ist die deutsche Übersetzung von Hollywood.

Doch es wurde nicht nur gesungen. Auch ein eigens vom Sängerbund neu geschaffener Filmmusikpreis für den besten Tenor, "Der goldene Engel" , wurde verliehen. Weder so arrivierte Sänger wie Placido Domingo noch der Shootingstar Paul Potts schafften es, den Chor zu überzeugen. "The golden angel goes to . . . — Erhard Zeh!" Mit diesen Worten überreichte Laudatorin Eva Weckert die Figur ihrem "äußerst überraschten" Chorleiter, der dann auch bewegende Dankesworte fand.

Ohne bewegende Worte aber mit viel Applaus bedankte sich das Publikum in der sehr gut gefüllten Halle bei Solistin, Chor und Musikern.

"Ganz toll" , fand auch die neunjährige Siri Kimkühne den Abend — und das sicher nicht nur, weil ihre Oma mitgesungen hatte.

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