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Efringen-Kirchen
17. November 2009
Der Sängerbund bot rund 300 Zuhörern ein stimmlich ausgewogenes, überzeugendes Felix-mendelssohn-Bartholdy-Programm
Klassikfans strömen zum Konzert
Von unserer Mitarbeiterin Jutta Schütz
EFRINGEN-KIRCHEN. Es war ein Konzert, dass aufgrund seiner Darbietung, seiner melodischen Vielfalt, der Liedauswahl, und seiner Solisten, nämlich der Pianistin Deug-Yun Kim und der Sopranistin Johanna Schutzbach, "standing ovations" erntete. Die Lieder und Chorwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy scheinen sich 200 Jahre nach der Geburt des Komponisten beim Publikum eines großen Interesses zu erfreuen. Die Zuhörer strömten zum Konzert — zur großen Überraschung des veranstaltenden Sängerbundes.
Aussteller
Mit Liedern von Felix Mendelssohn Bartholdy.traf der Sängerbund ins Schwarze (Foto: Jutta Schütz)
"Ein klassisches Konzert wird wohl nicht so viele Gäste interessieren" , hatte der Sängerbund-Vorsitzende Reinhard Knorr geglaubt. Doch letztlich waren es fast 300 Klassikfreunde, viele davon kamen aus der Schweiz, die sich im Foyer der Mehrzweckhalle drängten. Mit dem Ergebnis, dass ziemlich fassungslose Chormitglieder gleich zu Beginn Türen öffnen und weitere Stuhlreihen aufbauen mussten.

Stimmlich ausgewogen, mit sehr schöner Liedauswahl, waren die das Konzertprogramm umrahmenden Mendelssohn-Beträge aus den beiden Oratorien "Paulus" und "Elias" . Insbesondere das volksliedhafte "Wie lieblich sind die Boten" , "Allein Gott in der Höh’ sei Ehr" aus "Paulus" sowie das bekannte, rührende "Denn er hat seinen Engeln befohlen" und "Verleih uns Frieden gnädiglich" aus dem in London uraufgeführten "Elias" gelangen von der Interpretation her dem Chor mit seinem Dirigenten Erhard Zeh überaus überzeugend. Mit Informationen aus dem Leben des Komponisten, darunter Briefschilderungen von Festen auf dem Lande erklärten sich die heute wieder populärer werdenden melodiösen eingängigen Melodien, die in Liedbeiträgen wie "Lerchengesang" , dem "Frühlingslied" , "O wunderbares tiefes Schweigen" oder "Abschied vom Walde" hörbar wurden. Vielfach kanonartig angelegt, entstand durch die Darbietung des Chors für die Zuhörer eine unglaubliche Klangfülle, die für viel Beifall Anlass gab.

Erhard Zeh hatte seine Sänger interpretatorisch auf die feinen Melodiesentenzen buchstäblich "eingeschworen" , was an den konzentrierten Einsätzen der Stimmen zu hören war. Wunderbar die Solisten: Die renommierte Pianistin Kim glänzte beim "Lied ohne Worte" mit brillant ausgeführten Läufen, spielte temporeich mit vielen Crescendi das Jägerlied, war eine feinfühlige Begleitung für den Chor und Sopranistin Johanna Schutzbach. Letztere bekam nicht nur für die Arie "Jerusalem, die du tötest die Propheten" , sondern auch das schwermütige "Herbstlied" und insbesondere die fulminante stimmliche, aber auch darstellerische Interpretation des düster, bedrohlich wirkenden Hexenliedes, auch "Andres Maienlied" genannt, Bravo-Rufe und donnernden Applaus..
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