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Efringen-Kirchen
17. November 2008
Exquisite sängerische Galavorstellung in Efringen-Kirchen
Sängerbund brilliert mit grandioser Filmhitparade
Efringen-Kirchen (bn). Auch wenn das reale Ambiente nicht ganz danach war, durfte sich das Publikum in der Gemeindehalle von Efringen- Kirchen am Samstagabend mit ein wenig Fantasie in einen prächtigen New Yorker Filmpalast versetzt fühlen.
gemischter Chor
Eine chorische Glanzleistung, teilweise im Verbund mit Solosängerin Sandy Williams (ganz rechts)bot der Sängerbund Efringen-Kirchen unter Leitung von Erhard Zeh mit seiner exquisiten Gala der Kinohits. (FOTOS: Walter Bronner)
gemischter Chor

 

 

 

 

Mit filmreifen Auftritten
glänzte Moderator Bernd Vollmer. (links)

Versierte Mitgestalter: Conny
Hoßfeld und Henry Uebel (rechts).

gemischter Chor

Denn diese Illusion vermittelten ansonsten perfekt die vorzüglich präparierten Chormitglieder des Sängerbunds mit Erhard Zeh am Pult, ihre Instrumentalpartner Conny Hoßfeld (Gitarre, Klavier, Flöte), Henry Uebel (Klavier, Gesang) und Enzo Bellini (Schlagzeug) sowie die temperamentvolle Sängerin Sandy Williams, die mit imponierendem Stimmvolumen und warmem Timbre dem Abend einige Glanzlichter aufsteckte.

Die in Wichs und Gala wie Hollywoodstars bei der Oscar-Verleihung in den Saal einziehenden Sängerinnen und Sänger, der immer wieder mit filmreifen Auftritten als Kinomann für alles glänzende Moderator Bernd Vollmer, Leinwandprojektionen von Filmszenen, darunter ein hinreißend auf Stummfilm getrimmter Ausschnitt einer Sängerbund-Probe, nicht zuletzt der Saalschmuck mit den überlebensgroß plakativ und stereotyp vom Bühnenhintergrund strahlenden Sex-and-the-city-Ladies und reichlich anderes Filmdekor komplettierten die stimmige Atmosphäre jener Jahre, als ein Kinobesuch noch Ereignischarakter hatte.

Dem entsprach auch das Konzertprogramm vom ersten bis zum letzten Ton optimal. Die Vortragsfolge aus 23 Spitzentiteln zumeist bedeutender Leinwandproduktionen bereiteten dem Publikum ein Hörvergnügen par excellence, das noch zusätzliche Kontrastwirkung gewann durch den Wechsel von Chor- und Sologesang plus die zwei jeweils zum Auftakt der beiden Liedblöcke vierhändig am Klavier servierten Spitzenhits "The Entertainer" und "Der dritte Mann".

In den wechselweise mit rasantem Drive und lyrischem Schmelz vorgetragenen Filmhits, wie "Que sera", "Mrs. Robinson", "Sound of silence", "Lara's Theme" oder "Can you feel the love tonight" erwies sich der Chor als eine sauber und klangsinnlich intonierende Singgemeinschaft, deren gehaltvolle Vortragsleitung durch Sandy Williams solistische Einsprengsel zwischendurch noch dynamisch aufgepeppt wurde.

Die Sängerin profilierte sich außerdem im "Orfeo-Negro-Song" und im Verbund mit Henry Uebel im "Shrek"-Hit von Neil Diamond sowie dem Casablanca-Evergreen "As time goes by". Fröhliche Urständ feierten auch drei Melodien aus den ansonsten wenig berauschenden deutschen Filmen "Bel ami", "Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein" und "Mitternachtsblues". Zum fulminanten Finale gab es dann noch Ohrwürmer wie "Waterloo", "The Rose", "What a wonderful world", "Gabriellas Sång", "Stand by me" und "What a feeling", wobei kaum ein Mensch im Saal bemerkte, dass diese exquisite Galavorstellung inklusive der Zugaben "Thank you for the music" und "You raise me up" doch beträchtliche Überlänge hatte. So kurzweilig und spannend war sie geraten.



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