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Efringen-Kirchen
5. November 1999
Gelungenes Jahreskonzert des Gesangvereins Grißheim
Einmal ein so richtig schwungvoller Abend
NEUENBURG-GRISSHEIM (ac). "Neu, neu, neu!" möchte man angesichts des Jahreskonzertes des Gesangvereines Eintracht Grißheim in der Festhalle jubeln. Neu ist der Kinderchor, bestehend aus etwa 30 Kindern im Alter von vier bis 14 Jahren. Sie eröffneten das Konzert unter der Leitung von Gabriele Hilfinger mit schmissigen Liedern. "Alle Menschen dieser Erde", "Groß und Klein", "Lieder, die wie Brücken sind" - neben dem schwungvollen Rhythmus hatten diese Lieder auch zum Teil einen sehr nachdenklichen Text.
Selbst das fetzige "Itzi Bitzi Teeni Weeni!", jener Song vom ersten Bikini aus den Jugendzeiten unserer jetzigen Omas, rüttelte ein bisschen an unserer immer noch vorhandenen Moralinsäuerlichkeit. Dass diese Songs so gut gelangen, lag sicherlich auch an der ebenfalls neuen Combo, die der Chor gewinnen konnte. Mit Heinz Uebel am Keyboard, Cornelia Hossfeld am E-Bass und Cyril Lützelschwab an den Drums war das Gelingen eines jeden Liedes einfach vorprogrammiert.

Und nochmals "neu" und dabei erfrischend war die Programmgestaltung dieses Abends, die größten Wert auf neue, moderne Literatur legte. So fand sich außer Schuberts "Heideröslein", das der Gastchor aus Zienken vortrug, kein romantisches oder klassisches Werk. "Can't help falling in Love", ein Titel, den Elvis Presley aus dem alten "Plaisir d'amour" aufgearbeitet hatte, "Ich hab am Anzug viele Taschen" von Peter Kreuder, "Mit Musik geht alles besser", "Nur ein Zimmerchen irgend wo" aus "My fair Lady" - so zog sich der rote Faden bei den Grißheimern durch das Programm. Und dabei ließen die Sänger nichts von der hohen Sangeskultur vermissen: Intonation, Textgestaltung und rhythmisches Feeling waren stimmig und begeisterten das Publikum, das lautstark Zugaben forderte.

Auch der Nachbarchor aus Zienken unter der Leitung von Mathias Untch trug der modernen Linie Rechnung. Die SängerInnen spannten den Bogen vom ruhigen "Die Rose" über das lebhafte "Trink, trink" bis hin zum temperamentvollen "Fliegerrnarsch". Begleitet wurde der Chor, der auch nicht ohne Zugabe von der Bühne durfte, von Sylke Mehnert am Klavier.

Den Vogel schoss jedoch der Sängerbund Efringen-Kirchen mit seinen Songs aus den fünfziger Jahren ab, zu denen sich die Sängerinnen extra das entsprechende Outfit mit weit schwingenden Röcken plus Petticoat ausgesucht hatten. Unter der temperamentvollen Leitung von Christian Rabe brachte der Chor das ausdrucksvolle Deep River und andere Spirituals genauso überzeugend über die Rampe wie das heitere "Cinderella Baby" oder das fetzige "Rote Lippen soll man küssen". Das war einmal ein richtig schwungvoller Abend.
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