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Efringen-Kirchen
15. Dezember 2014
Der Sängerbund Efringen-Kirchen begeisterte die Zuhörer am Samstag in Efringen-Kirchen mit seinem Kirchenkonzert
Klangvolles Plädoyer für den Frieden
Von unserem Mitarbeiter Reinhard Cremer
EFRINGEN-KIRCHEN. Unter dem Titel "...und Friede auf Erden" präsentierte der Sängerbund Efringen-Kirchen unter der Leitung von Erhard Zeh am Samstag in der Christuskirche ein sehr stimmungsvolles Weihnachtskonzert. Nicht die gängigen Weihnachtslieder standen im Vordergrund, sondern eher die Mahnung an Frieden in einer Welt, die in weiten Teilen gar nicht friedvoll ist.
Aussteller
Ein beeindruckendes Kirchenkonzert bot der Sängerbund in der Christuskirche.
Foto: Reinhard Cremer

Getragen wurde diese Mahnung von christlichen Gesängen und Liedern zur Weihnachtszeit vornehmlich aus der Zeit der Klassik, aber auch aus dem Barock. Ergänzt, und das machte diesen Abend so besonders, wurde das von Yvonne Deusch-Cammarosano an der Harfe und Dieter Lämmlin an der Orgel begleitete Konzert durch zwei Lesungen ganz unterschiedlichen Charakters.

Erhard Zeh las Textstellen aus Michael Jürgs Buch "Der kleine Frieden im großen Krieg", in dem dieser die denkwürdige Feuerpause zu Weihnachten 1914 in den Schützengräben Flanderns zwischen Deutschen, Briten und Franzosen schildert. Kristiina Kanholt las Texte, wie sie in Weihnachts-Hausbüchern zu finden waren, unter anderem auch vom Schweizer Dichter Conrad Ferdinand Meyer. Es waren christliche Texte "für alle Lebenslagen", die in unterschiedlichen Formen zum Frieden gemahnen, insbesondere zum Frieden zur Weihnacht: "Weihnachten wird viel vom Frieden geredet; wie anders aber präsentiert sich die Welt?"

Gesang und Lesungen wechselten einander ab. Mit dem bekannten "Tochter Zion, freue dich" von Georg Friedrich Händel eröffnete nach einem Orgelvorspiel der von Beginn an glänzend gestimmte Chor das Konzert. Die Besucher waren zuvor von Rosemarie Bachmann, die die Anwesenden im Namen der Kirchengemeinde begrüßt hatte, aufgefordert worden, erst am Ende des Konzertes Applaus zu spenden. Wobei es manchen Zuhörern nach besonders gelungenen oder berührenden Passagen durchaus schwer fiel, nicht applaudieren zu dürfen.

Beeindruckend gelangen dem Chor Stücke wie John Rutters "Christmas Lullaby" und "Star Carol", die wenigen Werke aus dem 20. Jahrhundert, begleitet von Orgel und Harfe, oder das nur von den Frauenstimmen klar und gefühlvoll vorgetragene "In dulce jubilo", in diesem Fall das älteste, aus dem 14. Jahrhundert stammende Werk.

Mit Beethovens "Hymne an die Nacht" durften sich auch die Männerstimmen, im Tenor unterstützt von einer weiblichen Stimme und von Erhard Zeh selber, buchstäblich in den Vordergrund singen. Mehrfach zeigten die Chorsänger ihre gesangliche Sprachgewandtheit. Ob in Englisch, Französisch oder Latein, teils auch alle Sprachen wie im Klassiker "Adeste fidelis" zusammen, nie entstand der Eindruck, dass sich die rund 50 Chormitglieder auf sprachlich ungewohntes Terrain begaben. Mit dem Schlusschor "Tollite hostias" aus Camille Saint-Saëns' Weihnachtsoratorium beendete der Sängerbund ein sehr stimmungsvolles Konzert. Mit einem kraftvollen "Halleluja" und Glockengeläut klang der Vortrag aus.

Jetzt durfte endlich applaudiert werden, wobei dies anhaltend und vielfach auch stehend geschah. Mit zwei Zugaben bedankten sich Chor und Instrumentalisten bei den Besuchern. Mit den am Ausgang gesammelten Spenden möchte der Sängerbund die Arbeit des "Arbeitskreises Fürenand" für die bald in Efringen-Kirchen eintreffenden Flüchtlinge unterstützen. Am Sonntagabend war das Konzert nochmals in Tannenkirch zu hören.

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