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Efringen-Kirchen
20. Mai 2000
BZ-INTERVIEW: Erhard Zeh sieht seine neuen Chöre auf gutem Weg / Neue Programme sollten Bewährtes mit Modernem kombinieren / gemischter Chor als Basis
Sängerbund hat großes Potenzial, das es geschickt zu nutzen gilt
EFRINGEN-KIRCHEN (nn). Engagiert geht der erfahrene Chorleiter Erhard Zeh seine neue Aufgabe als Dirigent des Sängerbundes Ehingen-Kirchen an. In dem er ein großes Potenzial sieht. Die stärkere Öffnung für moderne Songs Ist für ihn notwendig, aber gleichwohl keine Sache, die autoritär durchgezogen werden darf.

BZ:
Herr Zeh, nach 25jahren als des Gesangvereins Tannenkirch haben Sie sich mit dem Sängerbund Efringen-Kirchen für eine neue Herausforderung entschieden. Haben Sie da überhaupt noch Lust, die klassische Literatur zu pflegen?

Zeh: Klassische Literatur, was immer man darunter verstehen will, ist Grundlage für jegliche Chorarbeit, zumindest in unseren Gesangvereinen. Sie war es für mich in meiner bisherigen Dirigententätigkeit und wird es auch in Zukunft sein. Und Lust dazu habe ich allemal, weil die wertvolle Chorliteratur in ihrer Qualität nicht umsonst alle modischen Strömungen überdauert hat.


BZ: Daneben sollen aber bestimmt auch moderne Kompositionen ins Programm kommen. Was schwebt Ihnen da vor?

Erhard Zeh
Erhard Zeh
Dirigent des Sängerbundes Efringen-Kirchen
Foto: Frey
Zeh: Für einen Chor, der mit der Zeit gehen will, ist es eine Überlebensfrage, sich der modernen Musik zu öffnen - ich meine da vor allem die Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts. Damit wird auch die Vielfalt gesichert, in der sich letztlich jede Sängerin und jeder Sänger wiederfinden kann. Nur: alles zu seiner Zeit und vor allem stilistisch angemessen und ohne Peinlichkeit. Und auch da gibt es bestimmte Richtungen, die ich sicherlich nicht singen werde.

BZ: Der Vorsitzende des Sängerbundes, Reinhard Knorr, hat vorab schon darauf hingewiesen, dass nun auch vermehrt englische Titel Berücksichtigung finden sollen. Viele Chöre finden das allerdings gar nicht so toll. Wie wollen Sie es halten?

Zeh: Der Chor, den ich jetzt übernommen habe, hat ein breites Repertoire und sich schon unter meinen Vorgängern auch der englischsprachigen Musik geöffnet, Songs nämlich, die halt nur in der englischen Originalsprache gut klingen. Ich mache daraus keine Glaubensfrage und halte vor allem die Diskussion hierüber für überflüssig und verfehlt. Entscheidend ist, dass man sich Neuem und Ungewohntem öffnet und die Bereitschaft zur Gestaltung aufbringt.

BZ:
Künftig sollen Frauen- und Männerchor In der Regel nur noch gemeinsam auftreten. Bei welchen Gelegenheiten wird es noch Ausnahmen von dieser Regel geben?

Zeh: Ich möchte das vorhandene Potenzial nutzen und auch weiter in den verschiedenen Chorformationen singen, vor allem in Konzerten. Nur wird der Gemischte Chor die Grundlage bleiben.

BZ: Die nächste große Herausforderung ist ein Gemeinschaftskonzert mit den Sängern aus Grießheim Wegen Probenrückstandes hat man das Konzert nun auf November verschoben. Was wird die Besucher dann erwarten?

Zeh: Sicher werden wir auf Lieder aus dem Repertoire zurückgreifen und diese um neue' Chorsätze erweitern. Auch wird es einen thematisch ausgerichteten Inhalt mit verschiedenen Stilrichtungen geben, so dass der Sängerbund Vielseitigkeit präsentieren kann. nn

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