Zeh: Für einen Chor, der mit der Zeit gehen will, ist es eine Überlebensfrage, sich der modernen Musik zu öffnen - ich meine da vor allem die Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts. Damit wird auch die Vielfalt gesichert, in der sich letztlich jede Sängerin und jeder Sänger wiederfinden kann. Nur: alles zu seiner Zeit und vor allem stilistisch angemessen und ohne Peinlichkeit. Und auch da gibt es bestimmte Richtungen, die ich sicherlich nicht singen werde.
BZ: Der Vorsitzende des Sängerbundes, Reinhard Knorr, hat vorab schon darauf hingewiesen, dass nun auch vermehrt englische Titel Berücksichtigung finden sollen. Viele Chöre finden das allerdings gar nicht so toll. Wie wollen Sie es halten?
Zeh: Der Chor, den ich jetzt übernommen habe, hat ein breites Repertoire und sich schon unter meinen Vorgängern auch der englischsprachigen Musik geöffnet, Songs nämlich, die halt nur in der englischen Originalsprache gut klingen. Ich mache daraus keine Glaubensfrage und halte vor allem die Diskussion hierüber für überflüssig und verfehlt. Entscheidend ist, dass man sich Neuem und Ungewohntem öffnet und die Bereitschaft zur Gestaltung aufbringt.
BZ: Künftig sollen Frauen- und Männerchor In der Regel nur noch gemeinsam auftreten. Bei welchen Gelegenheiten wird es noch Ausnahmen von dieser Regel geben?
Zeh: Ich möchte das vorhandene Potenzial nutzen und auch weiter in den verschiedenen Chorformationen singen, vor allem in Konzerten. Nur wird der Gemischte Chor die Grundlage bleiben.
BZ: Die nächste große Herausforderung ist ein Gemeinschaftskonzert mit den Sängern aus Grießheim Wegen Probenrückstandes hat man das Konzert nun auf November verschoben. Was wird die Besucher dann erwarten?
Zeh: Sicher werden wir auf Lieder aus dem Repertoire zurückgreifen und diese um neue' Chorsätze erweitern. Auch wird es einen thematisch ausgerichteten Inhalt mit verschiedenen Stilrichtungen geben, so dass der Sängerbund Vielseitigkeit präsentieren kann. nn
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