Das Publikum zeigte sich auch nach fast vier Stunden Musik hellauf begeistert und forderte kurz vor Mitternacht noch Zugaben. Die Musikreise durch das Jahrhundert begleitete mit humoristischen Kommentaren Moderator Bernd Vollmer, der zu vielen Titeln die nötige Hintergrundinformation lieferte. Er erinnerte an den Untergang der Titanic, die Russische Revolution, die wilden Zwanziger, die Katastrophen der beiden Weltkriege, die rockigen 50er-Jahre, Flower-Power- und Antikriegsbewegung der 60er, die Schmusehits der 70er und Rockig-Poppiges zwischen 1980 und 2000.
Keine Frage, dass der Sängerbund, House of Music oder das Henry Uebel passend zu den Zeitepochen die entsprechenden Titel aus dem musikalischen Ärmel zogen. Zudem hatte Reinhard Knorr eine Power-Point Präsentation zusammengestellt, die mit Kinopostern, Bildern von Plattencovern und Starfotos den Gesamteindruck eines ganz großen Konzerts abrundete.
Mit dem Ticken der Zeituhr, die 36 524 Tage von 1900 bis 2000 zählte, begann mit "Sailing" die Schiffsreise über das Meer der Zeit und endete zunächst mit dem Choral "Näher mein Gott zu dir" , der den Untergang der Titanic symbolisierte. Famos Sandy Williams mit dem Hit "My heart will go on" aus dem Oscar-prämierten Hollywoodfilm "Titanic" . Sehr harmonisch intonierte der Chor die Schiwago-Melodie und lieferte mit Hits der Comedian Harmonists eine überzeugende A-cappella-Vorstellung. Als brillante Kurt Weill-Interpreten entpuppten sich Sandy Williams und Chorleiter Erhard Zeh mit der Ballade von Mackie Messer. Swing vom Feinsten gab es mit der genialen Interpretation von Glenn-Miller-Titeln von House of Music, bevor das schwermütige "Lili Marleen" und danach Anti-Kriegs-Titel wie Marlene Dietrichs "Sag mir, wo die Blumen sind" oder das Hoffnungslied des Mauerfalls "Wind of Change" die Gäste berührten.
Die Beatles durften natürlich nicht fehlen, wobei das Publikum "Obladi, oblada" mitsang, und alle "Altro-cker" hätten am liebsten den Ian Gillan von House of Music, Ralf Weber, beim Deep Purple-Klassiker "Smoke on the Water" auf der Luftgitarre begleitet. Großartig war "Röhre" Sandy Williams mit "Aquarius" und danach auch der Chor mit den wunderschön gesungenen Balladen "Zusammenleben" und "Can you feel the love tonight" mit dem Tanzhit "Flashdance" . Udo Jürgens mit seinen Evergreens kam ebenso wie Elvis mit "Fever" und "Can´ t help" nicht zu kurz und zum Schluss klatschte und sang das Publikum zu Abba-Titeln wie "Waterloo" und "Chiquitita" und "Thank you for the music".
Was heben sich eine Band, ein Trio und ein Chor bis zum Schluss auf? Natürlich Franz Grothes Mitter-nachtsblues im besten Tanzstil und Sarah Brightmans und Andrea Bocellis "Time to say Good-bye" . Man darf gespannt sein, wie der Sängerbund das "Yesterday"-Konzert im nächste Jahr noch toppen will. Immerhin könnte Nachschub schon parat sein: Reinhard Knorr verriet, dass man Erhard Zeh buchstäblich daran hindern musste, noch mehr Lieder für den Abend auszuwählen. |