EFRINGEN-KIRCHEN (ae). Das vergangene Jahr war ein Jahr des Wechsels" erinnerte Sängerbund-Vorsitzender Dr. Reinhard Knorr bei der Jahreshauptversammlung am Freitag. Nicht nur an der Spitze des Vereins hatte es Veränderungen gegeben, erinnerte Knorr, der das Amt Anfang 1999 von Walter Silbereisen übernommen hatte, sondern auch im Dirigentenamt kam mit Christian Rabe ein neues Gesicht in den Verein. Außerdem wechselten einige Aktive ins Passiv-Lager. Bei der Hauptversammlung am Freitag wurde von den Mitgliedern bei einer Enthaltung die Änderung der Satzung beschlossen. Man habe diese inhaltlich überarbeitet, und sie den heutigen Gegebenheiten und vor allem auch dem großen Frauenanteil im Verein entsprechend angepasst, betonte Knorr. Seines Wissens wolle auch der Obermarkgräfler Sängerbund seine Satzung anpassen. Wichtigste Änderung im Regelwerk ist, dass der Vorsitz des Vereins vom ersten Vorsitzenden des Männerchors oder der ersten Vorsitzenden des Frauenchores ausgeübt wird. Dies wird per Wahl jeweils bei der Generalversammlung beschlossen. Stellvertretender Vorsitzender ist dann jeweils der oder die Vorsitzende des anderen Chores. Bislang ist jeweils automatisch der Vorsitzende des Männerchores auch Vorsitzender des Sängerbundes gewesen. Außerdem sollen zur Entlastung des Vorstands Ausschüsse gebildet werden. Die Arbeit des Vorsitzenden habe er völlig "unterschätzt", gab Knorr zu und verlieh in diesem Zusammenhang seiner "Hochachtung vor Walter Silbereisen" Ausdruck, was in der Versammlung mit spontanem, großem Beifall quittiert wurde. Knorr, der bei den Wahlen einstimming für weitere zwei Jahre gewählt wurde, berichtete davon, dass er sich darum gekümmert habe, sowohl die Mitgliederdatei als auch den Notenbestand in den Computer zu übertragen. Auch sei der Sängerbund im Internet vertreten und seit Juli 1999 habe man schon 635 Zugriffe auf die Seite gezählt. Sorgen macht man sich im Verein, der derzeit 295 Mitglieder (55 aktive und 240 passive) zählt, allerdings um die fehlenden Männerstimmen. Derzeit sei es kaum möglich Männerchor-Literatur zu singen.
Trotz allem sei die Stimmung im Chor sehr gut, lobte Dirigent Christian Rabe, der sich über das "neue Betätigungsfeld sehr gefreut hat". Er dankte allen für die "liebevolle Aufnahme und Unterstützung. Es sei keine einfache Aufgabe in einem Chor mit unterschiedlichen Generationen den Wechsel von überwiegend altem zu modernem Liedgut zu vollziehen. Aber da der mit 55 Aktiven ziemlich groß ist, lasse sich die Balance finden. Dennoch würde man sich über jede neue Stimme freuen, betonte der Chorleiter.
Roswitha Seelig berichtet von einem positiven Kassenstand und Schriftführerin Heidi Kölblin ließ in unterhaltsamer Form das vergangene Vereinsjahr, das auch wieder von vielen geselligen Anlässen geprägt war, Revue passieren. Neben Wanderungen, Proben, Floh- und Trödelmarkt, Fußball-Grümpelturnier und der Landesgartenschau, dem Vereinsausflug, dem Pfarrgartenfest stand unter anderem auch die Teilnahme am Winzerfest auf dem Programm. Insgesamt wurden 61 Proben, davon 15 im Frauenchor, 18 im Männerchor und 28 Proben im Gemischten Chor für insgesamt elf Anlässe, absolviert.
Nachdem abschließend auch Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger sich für die Leistungen im Namen der Gemeinde bedankte, wurde einem vom Vorstand eingebrachten Antrag einmütig zugestimmt.
Danach will man künftig bei Beerdigungen von Passiv-Mitgliedern nicht mehr auf dem Friedhof singen. Der Grund: Zum einen finden sich immer weniger Sänger dafür, zum anderen sei es vielen Angehörigen unangenehm. Deshalb wird man künftig, dem Vorbild des Musikvereins entsprechend, am Totensonntag in einem Gottesdienst der Verstorbenen gedenken. Bei verstorbenen Aktiv- und Ehrenmitgliedern bleibt es aber beim Abschied am Grabe.
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