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Efringen-Kirchen
05. November 2004
Abwechslungsreicher und anspruchsvoller Abend des Sängerbunds / Geschichten aus dem Komponistenleben
Mozart-Melange mit vielen Melodien
Efringen-Kirchen (jut). Zu Beginn des Efringen-Kirchener Sängerbund-Konzerts Ein Abend bei den Mozarts - Melodien und Geschichten erhielt jeder Besucher - eine Mozartkugel.
gemischter Chor
Sängerbund mit Klarinettenensemble (FOTO: JUTTA SCHÜTZ)

Überrascht vom Ansturm der Musikfreunde, die den Kompositionen des Musikgenies lauschen wollten, mussten Helfer des Sängerbundes noch ganz schnell Stühle ins Foyer der Efringen-Kirchener Halle schaffen. Dass so viele Gäste kommen, ist umwerfend, meinten denn auch Dirigent Erhard Zeh und Vorsitzender Dr. Reinhard Knorr. Der Sängerbund hatte sich eine besondere Melange einfallen lassen. Bekannte und ganz unbekannte Mozartlieder kamen zu Gehör, und ein Klarinettenensemble mit Hagen Aurich, Stefanie Bloy, Susanne Knorr und Doris Wechlin begleitete die Sänger und spielte auch Solostücke. Heidi Knoblich als Autorin des Buches Constanze Mozart geb. Weber aus Zell im Wiesental bereicherte den Abend durch deftige und witzige Anekdoten aus dem Leben der Mozarts und Webers und gab gleichzeitig einen Einblick in Sprache, Leben, Musik und Mode der damaligen Zeit. Mit ihren Schilderungen eines turbulenten Musikerhaushaltes mit entsprechenden authentischen Ausschnitten aus Tisch- und Bettgesprächen hatte sie die Lacher auf ihrer Seite.

Das Konzert begann mit der Ouvertüre aus "Hochzeit des Figaro", die das Klarinettenensemble wunderbar interpretierte.

Nach Millsbys moderner Bourrée-Version gab es etwas zu Lachen. Mit "O du eselhafter Martin" als Kanon kam selten Aufgeführtes zu Gehör, ebenso mit den Ausschnitten aus Sechs Nocturnos wie dem volksliedhaft melodiösen "Bist du fern von mir" oder "Ihr geliebten Augensterne".

Hinreißend war auch die Interpretation des "Bundesliedes" aus der Freimaurerkantate, das wie "Auf der Andacht heilgem Flügel" und "Ave verum corpus" mit viel Beifall bedacht wurde.

Susanne Lorenz sang zudem ein richtiges Volkslied zur Klavierbegleitung von Eva Weckert: "Bei Komm lieber Mai und mache" summten viele im Publikum mit. Furios geriet das vom Klarinettenensemble dargebrachte "Alla Turca" - das gleichzeitig einen Einblick in die türkische Mode am damaligen österreichischen Hof, so Knoblich, gab.

Susanne Knorr (Klarinette) und Eva Weckert (Piano) begeisterten mit dem tief berührenden Adagio aus Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur, das wie das gleichsam auf einen großen Chor zugeschnittene "Abendruhe" das Ende des Konzerts einleitete.

Ein Zuckerle zum Schluss durfte nicht fehlen: Flott und textlich typisch Mozart, nämlich ein bisschen zweideutig, so Zeh, boten die Sänger "Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein" dar. Wohl manchem Musikfreund ging hier erstmals ein Licht über den auch anders zu deutenden Text auf.

Keine Frage, dass der Sängerbund als Zugabe am Schluss eines erfolgreichen Mozart-Abends noch einmal das "Bundeslied" singen musste.



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