Spielfreudig agierten Chor und Musiker und setzten mit wunderschönen Melodien und ausgezeichneten Solobeiträgen ein echtes Highlight. "Elvis at his greatest" zierte ein überdimensionales Poster des King die Wand neben der Bühne und stimmte die Besucher optisch mit vielen weiteren Elementen in das Ambiente der fünfziger Jahre ein. Der Abend hätte genauso gut "Sängerbund at his greatest" lauten können, denn was die Sängerinnen und Sänger unter der versierten Leitung des ambitionierten Erhard Zeh auf die Beine stellten, war schlicht hinreißend.
Die Zuhörer in der randvoll besetzten Halle erlebten eine nostalgische 50er-Jahre-Radiosendung, durch die Moderator Bernd Vollmer führte. Zur Melodie von "So schön, schön war die Zeit" betrat der Veranstalterchor die Bühne, einige Mitglieder gekleidet im Stil jener Zeit mit Pettycoat oder den schrillen Schmetterlingsbrillen. Mit Schlagern wie "Capri-Fischer", "Ein Schiff wird kommen", "The Great Pretender" ließ der Sängerbund das damalige Lebensgefühl aufleben - die Sehnsucht nach Bella Italia, Wirtschaftwunder und Rock 'n' Roll. Für erfrischende Erheiterung sorgten da die Radio-Einspielungen von Ludwig Erhard über das konsumfreudige deutsche Volk, das darauf achten sollte, dass das Sparen nicht zu kurz komme.
Beifall dann für Familie Zollerkrebs (Gertrud Krebs, Robert Zoller, Nadine Brödlin), die stilecht das Familienleben der Fünfziger aufleben ließen. Spielfreudig präsentierte sich die Big Band unter Leitung von Adolf Kalkovski, der auf der Trompete ein wunderschönes Solo zum zauberhaften Big Band Sound bei "Wunderland" spielte. Unterlegt mit virtuosem Spiel von Henry Uebel am Piano, der mit seinem Trio ein fantastisches Klangerlebnis bescherte und dem Chor genügend Raum zur Entfaltung ließ. Überhaupt wirkten Musiker wie Sänger wie aus einem Guss - harmonisch und spritzig agierten Chor, Big Band und Uebels Trio.
Mit Drive und Rhythm bescherte der Chor Intakt (Leitung: Susanne Lesnarowski-Koc) a cappella mit "Kriminaltango" und "Daydream-Lullaby" ein weiteres Hörerlebnis, das von "King of the Road" mit dem überragenden Solo von Evelyne Schmidt noch getoppt wurde. Zum Song "Ramona" traten dann Sängerbund gemeinsam mit Chor Intakt vors Publikum und begeisterten mit witziger Schlager-Interpretation.
Der Abräumer gelang Sängerin Eva Hoffmann, die mit ihrer rauchig-tiefen Stimme das Lied "Ich will keine Schokolade" rasant darbot. Beim "Rock around the clock" röhrte die Big-Band ab und alles klatschte begeistert mit. Mit den "Calypso-Songs" mit Erhard Zehs samtig-charmanter Stimme "Banana-Boat" und "Island in the Sun" wurde das Finale angestimmt.
Natürlich gab es noch einige erfrischende Zugaben für die begeisternten Ovationen, mit denen sich das Publikum bedankte und nach dem Programm servierten Rolf Weber und Thomas Wengert dann noch animierende Tanzmusik bis in die Morgenstunden.
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