Die knapp vier Dutzend Sängerinnen und Sänger hatten sich unter Leitung von Dirigent Erhard Zeh viel vorgenommen: Auf der einen Seite teils tiefsinnige deutsche Texte, bisweilen mit einer augenzwinkernden Gesellschaftskritik verbunden, auf der anderen Seite schwedischer Pop, der durch seine eingängigen Melodien und die gesanglichen Leistungen besticht, aber weniger durch seine Botschaft. Der charmant durch das Programm führende Bernd Vollmer konnten sich beim Abba-Hit Super Trouper denn auch einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: Wer schafft es schon, einen Song in die Hitparaden zu bringen, der von einem Mega-Scheinwerfer handelt?
Für einen Chor sind die Darbietungen der schwedischen Pop-Ikonen indes gesanglich eine große Herausforderung und ein durchaus riskantes Unterfangen, das auch hätte schief gehen können. Dieses Projekt konnte nur durch herausragende Leistung der Frauenstimmen im Chor gelingen. Lediglich bei The Winner takes it all konnte man erahnen, wie intensiv die Vorbereitungen zu diesem Konzert gewesen sein mussten. Hier war noch ein leichter Hauch von Unsicherheit zu verspüren. Als Kritik kann dies freilich nicht herhalten, schon gar nicht in Anbetracht der neuen Sphären, in die Dirigent Erhard Zeh den gemischten Chor an diesem Samstag führte.
Der Sängerbund begeisterte die Besucher an diesem Abend mit einer phantastischen Leistung. Und schließlich forderten diese unter langanhaltendem, stehenden Applaus ihre Zugaben ein.
Bewährt hatte sich auch, dass der gemischte Chor wieder phantastische Gastmusiker einlud. Das Henry Uebel-Trio mit dem Namensgeber am Piano, Conny Hossfeld als Bassistin und Enze Bellini am Schlagzeug wurden bei etlichen Darbietungen von dem hervorragenden Gitarristen Jürgen Thieß begleitet. Und dann war natürlich noch die einzigartige Sandy Williams: Die New Yorker Profi-Sängerin, die seit langem im Landkreis lebt und viele Jahre mit dem Broadway-Musical Hair durch die Welt tourte, entführte die Besucher in neue klangliche Welten.
Schade nur, dass auch solch ein Abend mit dem Sängerbund wieder einmal viel zu schnell zu Ende ging.
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