Schön war, dass hier ein mächtiger Chor - der Sängerbund hatte auch Gastsänger mit dazu eingeladen - alle Register zog, um vom feinsten Pianissimo bis hin zum überwältigenden Forte Spannung zu erzeugen, besonders deutlich im "Wie lieblich sind die Boten" aus Mendelssohns "Paulus" zu erleben. Aber der Chor konnte sich durchaus auch zurücknehmen und das schlicht gehaltene "Alta Trinita beata" mit großer, weicher Ruhe gestalten. Es war die sorgfältige Gestaltung jedes einzelnen Werkes, die beeindruckte, sei es das strahlende "Tochter Zion", das überirdisch zarte "Hebe deine Augen auf" vom Frauenchor oder das phantastisch gesteigerte "Denn dieHerrlichkeit Gottes des Herrn".
Es war die sorgfältige Gestaltung jedes einzelnen Werkes, ob es das strahlende "Tochter Zion" war, das überirdisch zarte "Hebe deine Augen auf" vom Frauenchor oder das phantastisch gesteigerte "Denn die Herrlichkeit Gottes des Herrn". Eingebettet in den Chorklang waren Instrumegtal Werke wie das heitere Flötenkonzert FIDW von Johann Gottlieb Graun (Sabine, Dietrich spielte die silbrig klingende Solo-Flöte zusammen mit einem Kammerorchester unter dem Kapellmeister Walter Kösters, mit Dieter Zeh an der Orgel) und der berühmte Kanon D-Dur von Johann Pachelbel, ausgeführt vom Kammerorchester mit Orgel.
Die Instrumente wirkten auch bei vielen Chorbeiträgen mit. Ruth BrücknerQuast steuerte mit ihrer warmen vollen Altstimme Arien aus dem Weihnachtsoratorium von Bach und dem "Messias" von Händel bei. Das ganze Konzert schien aufgebaut wie eine Sonate mit einem einleitenden Teil, einer lebensvoll ausführenden Passage und einem ausklingenden Finale.
Wie ein roter Faden gingen die Lesungen von Pfarrer Johannes Voss und den Kirchengemeinderäten Brigitte Lützel und Udo Belka durch das Konzert: Sie hatten, ebenso wie das Konzert selbst das Warten und die Erwartung des Advents zum Inhalt und das Lob, eingeschlossen auch das Lob über die nun 50 Jahre alten Glocken.
Und diese hatten das "letzte Wort". Noch in den letzten verklingenden Akkord von "Tollite hostias" von Camille Saint-Saens hinein begannen sie tief und anhaltend zu läuten, ein tief bewegender Abschluss eines tief bewegenden Konzertes. Der Applaus in der übervollen Kirche wurde, zumindest auf der Empore, bis zur Gewährung einer Zugabe, im Stehen gegeben.
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